Wilfried Böse - beteiligt an der Flugzeugentführung nach Entebbe

Das schlimmste und folgenreichste Verbrechen, an dem deutsche Linksterroristen der 1970er Jahre beteiligt waren, ist ausgerechnet eines, das in Deutschland zwar zum Zeitpunkt des Geschehens im Juni/Juli 1976 große Beachtung fand, aber kaum noch danach: die Entführung eines französischen Passagierflugzeugs nach Entebbe in Uganda und die Geiselnahme der mehr als 250 Personen an Bord. Das Verbrechen forderte mindestens 30 Menschenleben und hatte weltpolitische Folgen, die bis heute wirken.

Polizeifoto Wilfried Böse 1975
Polizeifoto Wilfried Böse 1975 (picture-alliance / dpa)

Brigitte Kuhlmann und Wilfried Böse waren die beiden beteiligten deutschen Linksterroristen. Sie spielten in der "Revolutionären Zelle", der dritten linken deutschen Terrorgruppe der 70er Jahre neben der "RAF" und der "Bewegung 2. Juni", eine wichtige, wenn nicht die wichtigste Rolle und starben beide in Entebbe.

Wilfried Böse stammt aus Bamberg und besuchte 1965/66 unsere jetzige Schule, das Dientzenhofer-Gymnasium Bamberg. Das ist der Grund, warum wir uns mit seiner Geschichte beschäftigt haben und sie hier vorstellen. "Wir", das sind die Schüler des jetzt schon dritten P-Seminars (Projekt-Seminars) der Oberstufe mit unserem Lehrer Rafael Rempe.

Unsere Internetseite ist in drei Großkapitel unterteilt: Zunächst möchten wir allgemein über die Entebbe-Entführung berichten, dann Wilfried Böses Lebensweg - so weit er bekannt ist - erzählen, und ein dritter Teil beschäftigt sich mit besonderen Einzelaspekten des Themas.

Wir suchen weiterhin nach Informationen zu Wilfried Böse: Wer von den Besuchern unserer Seite etwas weiß und beitragen kann, wende sich bitte per E-Mail an uns (kain.denkmal@gmx.de).


Zum Titel der Seite

 

Der Titel unserer Seite ("Kaindenkmal-Böse") irritiert sicherlich viele Leser, vor allem auch die jüngeren. Diese Irritation ist beabsichtigt.

Um nicht Ihre Gedanken und Assoziationen zu sehr zu lenken, erfolgt eine genauere Erklärung beim Themenkomplex "Wilfried Böse - Lebensweg" im letzten Kapitel.

 

 

 

 

Kommentar: Gerd Schnepel (Juli 2017)

 

Sehr geehrter Herr Rempe,
heute finde ich durch Zufall Ihre Seite, auf der Sie meinen Brief veröffentlicht haben mit Ihren ziemlich miesen Kommentaren. Das macht man nicht!
Erstens hätten Sie mich zumindest informieren müssen, zweitens ist es unredlich, so infame Bemerkungen in den Text reinzuschreiben, Bemerkungen, die natürlich am Thema vorbeigehen und die Sie sich nur erlauben können, weil Sie der website-Besitzer sind und dem Angegriffenen dies weder mitteilen, noch ihm die Chance zur Entgegnung oder gar Vorabkommentierung an Sie gaben.
Ihre "Rechtfertigung" am Beginn des Textes ist hahnebüchen und unhistorisch, unreflektiert und zeigt, daß Sie gar nicht zuhören. Wo bitte habe ich z.B. Terror gerechtfertigt? Den von Schamir in Beirut z.B.? Oder den täglichen in den besetzten Gebieten? Informieren Sie sich doch erst einmal, bevor Sie um sich schlagen! LESEN Sie mal was, was Sie als offenbar Angehöriger eines Gymnasiums doch können müssten, zumal man da auch lehrt, daß umfassende, ausgewogene Information, Lektüre etc. eine der Grundlagen eines freiheitlich demokratischen Rechtsstaates sein sollten. Sie haben anscheinend nur das Hass- und Hetzbuch vom H.J. Klein gelesen, der bekanntlich ein notorischer Lügner und Aufschneider war und ist. (Das gab sogar sein Unterstützer Cohn-Bendit zu.) Außerdem ist er echt ein wenig dumm, denn er hat offenbar Sie und Ihre Kaindenkmalausstellung überhaupt nicht verstanden. (In den RZ war er er einzige "Prolli", gewaltbereiter Draufgängertyp, so gab er sich, die Akademiker beindruckend. Und er war der Einzige in den RZ, der "überlief". Andere, wie auch ich,  sind ausgetreten (ich vor 39 Jahren), wären aber nie auf die Idee gekommen, beim Staat oder den Bullen durch Lügen und Erfindungen sich anzudienen. Er schon; brauchte wieder den großen Rahmen! DER SPIEGEL, ARD, alle internationalen Tageszeitungen stellten ihm die Bühne.)
Lesen Sie mal Norman Finkelsteins (Jude!) Buch über den Antisemitismusvorurf als poitische Waffe der israelischen Regierungen. Lesen Sie, wie schon vorher erwähnt, Ilan Pappes (Jude!) Buch über die ethnische Säuberung Palästinas, lesen Sie Uri Avneris (Jude!) Artikel in den Zeitungen der letzten 30 Jahre oder so. Und lesen Sie Gideon Levi (Jude!), der heute aus den besetzten Gebieten berichtet. Glücklicherweise wächst diese Bewegung innerhalb Israels gegen die Besatzung und die rechtlosen, total illegalen, genozidähnlichen Aktivitäten der Regierungen und Streitkräfte immer mehr an. Irgendwann wird das israelische Volk zur Besinnung kommen und aufhören mit Kriegverbrechen, Apartheid, Unterdrückung und Rassismus. Heute, wo es seine Regierungen weitgehend frei (wenn auch nicht ganz) wählt, muss man ihm leider eine Kollektivschuld aufbürden für die Verbrechen am palästinensichen Volk, seit Theo Herzls Zionismus begann, violent und menschenrechtsfeindlich zu werden.
Ich bin zwar relativ wütend über das Zeug, das Sie dazu geschrieben haben, aber andererseits als älterer Mann doch etwas friedlicher geworden und immer interessiert, Leute durch Argumente und facts zu gewinnen. Daher: wollen wir nicht mal diskutieren, uns unterhalten und gucken, was hier schief läuft? Ich bin vermutlich um die Weihnachtszeit in Deutschland, und zwar Mittel- und Oberfranken, meinen Bruder besuchen in Neustadt an der Aisch. Wir könnten uns in Wilfried Böses Lieblingsrestaurant in Effeltrich treffen (das Dorf mit der bald 1000jährigen Linde) und a weng plaudern. Ich komme unbewaffnet!*:D gran sonrisa
Freundliche Grüße aus Nicaragua, wo ich schon wieder Pech habe und unter einer Diktatur leben muss.
Gerd "Sharif" Schnepel
PS 1 Entschuldigen Sie meine Grobheiten am Briefanfang. Das war der Ärger, diese Ihre Webseite nie gesehen zu haben!
PS 2 Wo ist eigentlich die Pointe bei dem "Kain"?
Antwort: Herr Schnepel und ich sind in friedlichem Mail-Kontakt miteinander, von dem eventuell an dieser Stelle noch berichtet wird. Zum Bezug: Herr Schnepel bezieht sich auf das entsprechende Unterkapitel zu "Besondere Kapitel".

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Kommentare: 2
  • #1

    Dieter Martin (Sonntag, 27 Dezember 2015 19:14)

    Lieber Kollege Rempe,
    es ist erstaunlich, welche Fülle von Informationen Sie mit ihrer Gruppe zu dem Thema zusammengetragen und versucht haben, die Motive der Beteiligten und den Anteil der Gesellschaft an ihrer Motivation aufzuzeigen. Zu Böses Motivation sollte vielleicht noch das Gespräch zwischen ihm und
    der Geisel in "90 Minuten in Entebbe" S. 152 f berücksichtigt.werden.
    Mit kollegialem Gruß
    Dieter Martin

  • #2

    Albin Muff (Sonntag, 10 Januar 2016 12:36)

    Respekt! Die Internetseite ist toll gelungen, hoch informativ, engagiert in der Darstellung, aus Bamberger Sicht wahrlich spannend zu lesen, weil sich große Politik mit lokalen, ja sogar persönlichen Erlebnissen und Erfahrungen verbindet. Weit über diese Bamberger Perspektive hinaus zeigt sich am Leben von Wilfried Böse, wie die Radikalisierung eines jungen Menschen verlaufen kann. Auch wenn die politisch-ideologischen Motive bei den verschiedenen Formen von Extremismus kaum oder gar nicht vergleichbar sind, so zeigen sich doch immer wieder auffallende Ähnlichkeiten bei den psychologischen Mechanismen der Radikalisierung, egal, ob links, rechts oder politisch-relilgiös ausgerichtet. Unter diesem Blickwinkel ist die Internetseite ebenfalls sehr aufschlussreich.
    Klasse finde ich, welch nachdenkliche Abwägungen in den Kommentaren und Einschätzungen der Schüler, aber auch im Lehrerkommentar zu finden sind. Das ist absolut beachtlich und lesenswert.
    Gut, dass es mit dem Internet ein Medium gibt, mit dem diese Informationen anschaulich dargestellt werden können und für lange Zeit öffentlich zugänglich bleiben, statt irgendwo - nach einer schönen öffentlichen Ausstellung im Stadtarchiv - im Keller einer Schule zwischen abgelegten Aktenstapeln zu verstauben.


Ulrich Steckelberg (Dienstag, 29 Dezember 2015 11:55)                                                 #2

Wirklich beeindruckend, was ihr hier herausgefunden habt! Besonders gefallen mir die professionelle Aufmachung der Seite und der sehr gewissenhafte Umgang mit den spärlichen Quellen: Bezeichnendes wird klar benannt, gleichzeitig aber auch zurückhaltend und differenziert gewertet. Chapeau!

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